3D-Druck: Qualitätssicherung mit dem digitalen Drilling

Wie kann die Qualität von metallischen 3D-Drucken nachgewiesen werden ohne das Produkt dabei zu beschädigen?

Hamburg: Wie kann die Qualität von metallischen 3D-Drucken nachgewiesen werden ohne das Produkt dabei zu beschädigen? TÜV NORD und Additive Marking bieten dafür nun digitale Baupläne für Fertigungsbegleitproben an, die mitgedruckt und dann zerstörend geprüft werden, um die Materialkennwerte zu ermitteln.

Bauteile für industrielle Anwendungen werden immer häufiger nicht mehr massenhaft gefertigt, sondern nach Bedarf mit 3D-Druck hergestellt. Die additiv gefertigten Produkte müssen dafür ausgelegt werden, dass sie sicher und zuverlässig den erforderlichen Belastungen standhalten – gerade bei sicherheitskritischen Anwendungen, beispielsweise im Automobilbau, in der Luftfahrt oder für medizinische Zwecke. Dazu werden genaue Aussagen über die vom Material ertragbaren Spannungen benötigt. Insbesondere für kleinere und mittlere 3D-Druck-Dienstleister ist es jedoch oft schwierig, die in der Fertigung erreichten Materialeigenschaften gegenüber Auftraggebern und Kunden ohne großen Aufwand nachzuweisen.

Einen solchen Nachweis zur Qualitätssicherung ermöglicht nun eine neue Kooperation von TÜV NORD mit Additive Marking, einem Start-up für die rückverfolgbare Kennzeichnung von 3D-gedruckten Bauteilen: Über den Webshop iam-approved.com erhalten 3D-Druck-Dienstleister individuell markierte Fertigungsbegleitproben zur Ermittlung der Materialeigenschaften als digitale Baupläne in Form von STL-Files. Die Dateien der Prüfkörper sind druckfertig konfiguriert und werden dem zu prüfenden Produktionslauf einfach hinzugefügt. Nach der Fertigung werden die Begleitproben direkt an TÜV NORD zur Prüfung gesendet.

Das TÜV NORD Institut für Materialprüfung ermittelt die Materialkennwerte nach international anerkannten Normen, zum Beispiel über Zugversuche gemäß DIN EN ISO 6892-1 oder Kerbschlagbiegeversuche nach DIN EN ISO 148-1 und stellt die Ergebnisse in digitaler Form bereit. 

„Der entscheidende Vorteil liegt in der automatisierten und eindeutigen Kennzeichnung der Proben im Moment ihrer Entstehung. Mit den serialisierten und eindeutig rückverfolgbaren Fertigungsbegleitproben entfällt der sonst übliche zeitintensive und fehleranfällige manuelle Kennzeichnungsaufwand vollständig, sowohl für den 3D-Druck-Dienstleister als auch später im Testlabor“, erläutert Jens Groffmann, Projektleiter Additive Manufacturing bei TÜV NORD.

Zukünftig werden weitere spezifische Prüfdienstleistungen für die additive Fertigung über den gemeinsamen Webshop iam-approved.com von TÜV NORD und Additive Marking folgen.

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