Mängelquote beim TÜV-Check sinkt wieder

03. November 2020 | Mobilität: Positives Ergebnis bei der Auswertung der Hauptuntersuchungen durch TÜV NORD: Die Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln ist wieder gesunken nachdem sie im Jahr zuvor leicht angestiegen war.

Hannover. Positives Ergebnis bei der Auswertung der Hauptuntersuchungen durch TÜV NORD: Die Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln ist wieder gesunken nachdem sie im Jahr zuvor leicht angestiegen war. Jetzt haben 22,0 Prozent der Fahrzeuge so schwere Mängel, dass sie erst repariert werden müssen, bevor die TÜV-Plakette angebracht werden kann. Im Vorjahr waren es noch 22,7 Prozent gewesen.

Konkret bedeutet das aber, dass mehr als jedes fünfte Auto mit erheblichen Mängeln am Straßenverkehr teilnimmt und dass dies ohne die alle zwei Jahre fällige HU nicht bemerkt würde – mit schlimmen Auswirkungen auf das Unfallgeschehen.

Allerdings: Die Zahl der Fahrzeuge ganz ohne Mängel liegt konstant bei 67,9 Prozent. Zusammen mit den 10,1 Prozent der Fahrzeuge, bei denen geringe Mängel gefunden wurden, erhalten somit insgesamt mehr als drei Viertel aller Autos (78,0 Prozent) bereits beim ersten Anlauf vom TÜV-Sachverständigen ihre Plakette. Die Zahl der verkehrsunsicheren Fahrzeuge, die sofort stillgelegt werden müssen, liegt mit 0,06 Prozent weiterhin auf erfreulich niedrigem Niveau. Das ist das Ergebnis der statistischen Aufarbeitung aller Hauptuntersuchungen (HU), die an den circa 270 TÜV-STATIONEN bundesweit und in über 10.000 TÜV NORD-Partnerwerkstätten von Mitte 2019 bis Mitte 2020 durchgeführt worden sind.

Der insgesamt positive Trend ist in den Augen der TÜV-Sachverständigen Beleg für die Wirksamkeit der unabhängigen und neutralen Hauptuntersuchung. Dadurch werden die Autofahrer aufgefordert, sich um den guten technischen Zustand ihres Fahrzeugs zu kümmern – zum Nutzen für die Sicherheit auf unseren Straßen.

Hartmut Abeln, TÜV NORD-Geschäftsführer, sagt: „Es ist gut, dass die Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln wieder sinkt. Schließlich bauen die Hersteller in der Regel gute Autos und legen auch Wert auf Langzeitqualität. Zusätzlich engagieren sich die Autohäuser und Werkstätten für hohe Qualitätsmaßstäbe bei ihren Wartungs-und Reparaturarbeiten. Die Fahrzeughalter wiederum sind angehalten, fällige Inspektionstermine auch wahrzunehmen. Dann haben Fahrzeuge bei der Hauptuntersuchung weniger Mängel und die Autofahrerinnen und Autofahrer können ihre individuelle Mobilität mit Sicherheit genießen. Vor Fahrtantritt sollte aber jeweils ein kurzer Check der Beleuchtungsanlage erfolgen.“

Dass nämlich die Beleuchtungsanlage mitunter stiefmütterlich behandelt wird, zeigt auch die Verteilung der Mängelgruppen. Hier liegt „Licht, Elektrik“ in der Statistik wieder weit vorne. Und das, obwohl die Kontrolle der Beleuchtungsanlage und deren Reparatur in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen ist. Allerdings ist die Quote der erheblichen Mängel in diesem Bereich leicht gesunken. Daran haben auch die Hersteller mit der Entwicklung von zuverlässiger und langlebiger Technik (z. B. LED) sicher ihren Anteil.

Die alljährliche Beleuchtungsaktion, die jeweils im Oktober unter anderem vom Kfz-Gewerbe und dem TÜV durchgeführt wird, dient auch dem Ziel, Beleuchtungsmängel an Fahrzeugen gerade vor der dunklen Jahreszeit abzustellen.

Insgesamt ergibt sich in der TÜV-Statistik als Reihenfolge für die am häufigsten auftretenden Mängelgruppen „Licht, Elektrik“, „Achsen, Räder, Reifen“, „Umweltbelastung“ und „Bremse“.

Je älter die Fahrzeuge bei ihrem TÜV-Termin sind, desto höher ist die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf keine Plakette bekommen. Die aktuellen TÜV NORD-Zahlen belegen: Bei der ersten HU im Alter von drei Jahren finden sich bei 5,8 Prozent der Autos erhebliche Mängel. Im Alter von fünf Jahren sind es schon 10,0 Prozent. Nach sieben Jahre liegt die Quote bei 16, 3 Prozent. Als Elfjährige schließlich weisen 29,0 Prozent der Autos erhebliche Mängel auf und müssen zur Reparatur in die Werkstatt.

Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Alter auch als Grund für den Verschleiß und somit für Mängel anzusehen ist, liegt jetzt bei den Dreijährigen bei 48.487 Kilometern und bei den Elfjährigen bei 131.696 Kilometern auf dem Tacho.

Aufgepasst: Wer noch mit einer blauen Plakette für 2020 unterwegs ist, sollte sich bald einen Termin bei seinem TÜV geben lassen. Mit dem bevorstehenden Jahreswechsel ändert sich die Farbe der ‚fälligen‘ Plaketten von Blau auf Gelb und so ist zum Beispiel für Ordnungshüter schon farblich erkennbar, dass der TÜV-Termin überzogen wurde.

Als das Auto mit den geringsten Mängeln im gesamten TÜV-Report 2021 wird der Mercedes GLC, der auch die Kategorie SUV dominiert, gelistet. In den einzelnen Fahrzeugklassen belegen folgende Fahrzeuge die Siegerplätze: Mini: Opel Adam, Kleinwagen: Audi A1, Kompaktklasse: Hyundai I30, Mittelklasse: Opel Insignia, Van: Mercedes B-Klasse, Sportsvan und SUV: Mercedes GLC. Je nach Altersklasse schneiden Mercedes GLC und Porsche 911 sehr gut ab. Als Mängelriesen finden sich Dacia Duster, VW Sharan, Dacia Logan und Renault Kangoo auf der TÜV-Liste.

Den TÜV-Report, der typspezifische Fahrzeugmängel dezidiert auflistet und damit zu einem wichtigen Ratgeber beim Gebrauchtwagenkauf wird, gibt es an jeder TÜV-STATION und im Zeitschriftenhandel zu kaufen. Er kostet 4,90 €.

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