Wer mit dem Reisemobil unterwegs ist und die „schönsten Tage im Jahr“ genießen möchte, sollte auf Nummer Sicher gehen und stets mit einem voll funktionsfähigen Fahrzeug unterwegs sein. So ist man vor unliebsamen Überraschungen geschützt und hat sicherlich Freude daran, wenn das treue Reisegefährt gut dasteht. Beachtet man überdies bei der Wartung, der Pflege und beim Einwintern die folgenden Ratschläge ist man auch langfristig mit einem verlässlichen und ansehnlichen Reisemobil unterwegs.
Wartung und kleiner Check
Natürlich ist die Werkstatt des Händlers bzw. des Herstellers des Basisfahrzeugs der erste Ansprechpartner bei Wartung und Inspektion. Dennoch kann der Reisemobilist auch vor, während und nach der Reise kleine Wartungen selbst durchführen. Generell sollte man den Reifenluftdruck und die Flüssigkeiten des Motors immer im Auge behalten und nach Bedarf auffüllen. Dazu gehören in erster Linie Motoröl (unbedingt Spezifikation beachten), Bremsflüssigkeit (bei großem Verlust eine Werkstatt aufsuchen!), Kühlflüssigkeit und Servolenkungsöl. Generell müssen beim Auffüllen die Spezifikation und die Vorgaben des Herstellers beachtet werden. Vergleichsweise unkompliziert ist das Auffüllen der Scheibenwaschanlagen. Wenn hier schon die Flüssigkeiten angesprochen werden, sollten insbesondere Einsteiger und Mietkunden darauf achten, dass der Frischwassertank nicht versehentlich mit Kraftstoff befüllt wird. Diese verheerende Verwechslung passiert leider sehr häufig und zieht hohe Kosten durch den Tausch des kompletten Frischwassersystems nach sich.
Nicht nur der Motor verdient Aufmerksamkeit, sondern auch der Wohnaufbau. Mit einem speziellen Pflegemittel bleiben die vielen Gummidichtungen von Türen, Fenster und Stauklappen länger elastisch. Im Frühjahr sollte man das gesamte Frischwassersystem entkeimen. Darüber hinaus sollte man die Dichtigkeitsprüfung durchführen lassen und stets nach heftigen oder andauernden Niederschlägen an Dachluken und in den Hängeschränken auf Undichtigkeiten kontrollieren. Obwohl die Gasanlage alle zwei Jahre durch einen Sachverständigen geprüft wird, sollte man stets ein Auge auf die Verschraubungen der Gasleitung und den Gummischlauch werfen. Wer ein Lecksuchspray zur Hand hat, kann eine Kontrolle durchführen. Ansonsten kann man eine selbst hergestellte Mischung aus Wasser und Spülmittel auf die Verschraubungen pinseln und testen. Entstehen kleine Blasen, so liegt eine Undichtigkeit vor. Beim Herd kann einfach kontrolliert werden, ob die Zündsicherung arbeitet: einfach die Flamme ausblasen und warten ob nach einigen Sekunden die Gaszufuhr abschaltet.
Erster Schritt – die Wagenwäsche
In der Regel dürfen Fahrzeuge nicht auf dem eigenen Grundstück gewaschen werden. Dies ist auch nicht notwendig, denn viele „Wasch-Parks“ (SB-Waschbox) verfügen über hohe Waschboxen und zudem über ein Podest bzw. ein Gerüst, von dem man bequem die Dachfläche und die höheren Bereiche des Fahrzeugs waschen kann. Nach der ersten Reinigung mit dem Hochdruckreiniger sollte man beim Waschen darauf achten, dass die Acrylfenster nur mit einem weichen Schwamm und wenig Druck gereinigt werden, da sie leicht verkratzen. Der Hochdruckreiniger sollte auch nicht direkt auf die Lüftungsgitter vom Kühlschrank und den Heizungskamin gehalten werden. Ansonsten wird ein Reisemobil mit den entsprechenden Reinigungsmitteln wie ein normaler Pkw gewaschen. Für die GFK-Formteile zum Beispiel die Heckschürze oder die Acrylfenster gibt es spezielle Reinigungsmittel. Spezialreiniger entfernen auch problemlos die dunklen Regenstreifen oder Insektenreste. Da viele Reisemobile über eine Folierung verfügen, sollte man nicht mit einem aggressiven Reinigungsmittel arbeiten und auf keinen Fall das Mittel lange einwirken lassen.
Bei der Innenreinigung des Wohnraums gibt es nur wenige Punkte zu beachten und sie gleicht ein wenig dem „Hausputz“. Allerdings verdienen die Nasszelle, der Kocher und die Spüle besondere Beachtung. In der Nasszelle darf der aggressive haushaltsübliche WC-Reiniger für die Toilette nicht verwendet werden und für die Kunststoffoberflächen sollte man ebenfalls keine aggressiven Reinigungsmittel benutzen. Gelegentlich sollte der Schieber der Toilette mit Silikonspray eingesprüht werden, damit er stets gängig bleibt. Für den überwiegend verbauten Gaskocher und die Spüle verwendet man einen Edelstahlreiniger.
Das Reisemobil im neuen Glanz erstrahlen lassen
Möchte man nach der Wagenwäsche mit einer Politur die Karosserie aufarbeiten und anschließend mit einem Wachs versiegeln, sollte man hier ein Mittel verwenden, das sich für den entsprechenden Untergrund (Lack, Kunststoff, Folie, …) eignet. Nach der Lackreinigung und der Reinigung der GFK-Teile empfiehlt sich eine Konservierung. Damit sich die Arbeit mit der Hand oder mit der Poliermaschine bei den großen Flächen lohnt, sollte man Wachse verwenden, die eine langanhaltende schützende Wirkung bietet. Professionelle Aufbereiter bieten einen langanhaltenden Schutz, u.a. durch eine Keramik-Versiegelung an. Diese verspricht Glanz, anhaltenden Schutz und geringeren Aufwand beim Waschen.