TÜV NORD unterstützt Umweltbundesamt beim Brandschutz in Lagern gefährlicher Stoffe

7. Juni 2022 | Industrie Service: Brände in Störfallbetrieben stehen im Fokus eines neuen Forschungsprojekts.

Im Rahmen eines neuen Forschungsprojekts des Umweltbundesamts untersucht TÜV NORD gemeinsam mit Partnern aus der Forschung, wie die Sicherheitstechnik bei der Lagerung gefährlicher Abfälle verbessert und die Auswirkungen von Bränden in solchen Anlagen begrenzt werden können. Das Projekt des Umweltbundesamts läuft bis 2024 und schafft außerdem die Grundlage, um Richtlinien zur Lagerung gefährlicher Abfälle zu verbessern.

TÜV NORD wird vorhandene Regelwerke und bestehende Anforderungen zu brandschutztechnischen Anforderungen analysieren und vorhandene Lücken und Unschärfen in den Regelungen identifizieren und strukturiert auswerten. Außerdem werden zurückliegende Brände von gefährlichen Abfällen in Lagern im In- und Ausland hinsichtlich deren Ursache und den jeweils geltenden Brandschutzanforderungen analysiert.

Das Projekt hat besondere Relevanz für Brände in Anlagen, die unter die Störfallverordnung fallen. Großbrände auf solchen Deponien oder Lagern von gefährlichen Abfällen können aufgrund der Eigenschaften und Mengen der dort gelagerten oder verwendeten Stoffe zu Gefährdungen von Menschen und Umwelt führen.

„Insbesondere durch die Verunreinigung von Löschwasser und durch Brandfolgeprodukte, wie z.B. Kohlenstoffmonoxid, Kohlenstoffdioxid, Cyanwasserstoff oder auch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe – kurz PAK, können solche Brände Menschen und Umwelt gefährden. Auch in Lagern von Kunststoffabfällen, die nicht unter die Störfallverordnung fallen, können entsprechende Schadstoffe im Brandfall freigesetzt werden“, erläutert Jan Struve, Leiter Brandschutz im Segment Clean Energy Solutions bei TÜV NORD.

Konsequent wird im Zuge des Forschungsprojekts auch der Umgang mit Löschwasser und Möglichkeiten zur Löschwasser-Rückhaltung untersucht, um die Sekundärschäden solcher Brände zu entschärfen.

Die Projektergebnisse werden abschließend in einem Fachgremium mit Umweltbundesamt, Vertretern von Feuerwehr, Betreibern und Versicherungen gemeinsam weiterbearbeitet.

Das Projekt „Verbesserung des Standes der Sicherheitstechnik bei Anlagen zur Lagerung von (gefährlichen) Abfällen zur Vermeidung von Brandereignissen bzw. deren wirksamer Bekämpfung und Begrenzung von Auswirkungen“ wird dazu beitragen, den Brandschutz in Deutschland zu verbessern und Deponien und Lager für gefährliche Abfälle sicherer zu machen

 

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