- Konzern-Umsatz auf 1.184,8 Mio. € angestiegen (plus 2,7 Prozent)
- Betriebsergebnis (EBIT) wächst auf 77,5 Mio. €
- Anteil des Auslandsgeschäfts: 26,4 Prozent
- Zahl der Vollzeit-Beschäftigten: Anstieg auf 10.539 (plus 367)
Hannover/Essen/Hamburg: Im Bilanzjahr 2017 ist die TÜV NORD GROUP erneut profitabel gewachsen. Der Umsatz erhöhte sich auf 1.184,8 Mio. €, das EBIT stieg auf 77,5 Mio. €. „Die digitale Transformation aller Geschäfts- und Lebensbereiche stellt neue Anforderungen an unser Unternehmen. Der Anteil digitaler Dienstleistungen wächst stetig. Für uns ist entscheidend, dass die digitalisierte Welt genauso sicher ist wie die bisherige analoge Welt“, sagte Dirk Stenkamp, Vorsitzender des Vorstands, bei der Bilanzpressekonferenz in Hannover. Finanzvorstand Jürgen Himmelsbach betonte, der Konzern sei finanziell solide aufgestellt und nutze diesen Spielraum, gezielt in digitale Dienstleistungen und Innovationen zu investieren.
Spitzenreiter beim Wachstum war 2017 der Geschäftsbereich Mobilität, der beim Umsatz deutlich zulegen konnte (366,2 Mio. €; 2016: 333,4 Mio. €). Maßgeblich dafür war die erfolgreiche Marktexpansion bei der Prüfung und Bewertung von Fahrzeugen nach Süddeutschland.
Der Geschäftsbereich Industrie Service erwirtschaftete ein Umsatzplus (551,5 Mio. €; 2016: 538,1 Mio. €). Neben internationalem Zuwachs sicherte sich die Kerntechniksparte bundesweit bedeutende Aufträge beim Rückbau von Kernkraftwerken.
Im herausfordernden Rohstoffsektor konnte der Geschäftsbereich Rohstoffe seine Marktposition behaupten. In der zweiten Jahreshälfte zogen Auftragsgewinne deutlich an, mehrere verschobene Seismik-Großprojekte stehen vor der Umsetzung. Dieser Geschäftsbereich wird künftig verstärkt auch Engineering-Dienstleistungen anbieten.
Der Geschäftsbereich Bildung verzeichnete eine stabile Umsatzentwicklung. Neben der erfolgreichen TÜV NORD Akademie treibt der Geschäftsbereich die zukunftsrelevante „Altenpflegeausbildung 4.0“ voran.
Auch der Geschäftsbereich Aerospace zeigte 2017 einen stabilen Verlauf. Im Innovationsfokus steht eine Big-Data-gestützte Suchmaschine für Satellitenbauteile.
Auf deutliche Zuwächse blickt der Geschäftsbereich IT. Im Mittelpunkt standen unter anderem Prüf- und Sicherheitsdienstleistungen von Rechenzentren, IT-Produkten und IT-Prozessen sowie Zertifizierungen von Cloud-Anbietern.
Finanzvorstand Jürgen Himmelsbach zeigte sich zufrieden mit dem Konzern-Berichtsjahr. So konnte die Umsatz-Rendite, gemessen am EBIT, auf 6,5 Prozent gesteigert werden. Alle Unternehmensbereiche haben zu der guten Jahresbilanz beigetragen. Himmelsbach betonte, dass klassische und digitale Prüfdienstleistungen immer weiter zusammenwachsen. „Wir investieren gezielt in die Zukunft. 2017 waren es 50 Mio. €. Diese Finanzstrategie mit Zukunftsinvestitionen in unsere Mitarbeitenden, digitale Prüftechnik und neue Labore wollen wir beibehalten“, sagte Himmelsbach.
Internationale Aktivitäten weiter gestärkt
Die internationalen Tochtergesellschaften haben zum guten Gesamtergebnis beigetragen. Der Umsatz außerhalb Deutschlands wuchs von 309,7 auf 312,6 Mio. € und erreichte einen Anteil von 26,4 Prozent. In China und Indien legte TÜV NORD besonders zu. Zum 1. Februar 2018 hat TÜV Nederland eine Reihe von Inspektionstätigkeiten von Vinçotte Nederland übernommen.
„Einige technologische Entwicklungen treiben wir aus internationalen Regionen voran, zum Beispiel Photovoltaik und Lebensmittelsicherheit“, sagte Dirk Stenkamp. „Dies ist ein Ergebnis unserer kundenfokussierten Internationalisierungsstrategie.“
Digitale Innovationen am Markt
Alle Geschäftsbereiche sind mit innovativen Kundenlösungen am Markt. So wurden im Kfz-Bereich inzwischen mehr als 2,5 Millionen Fahrzeuge mit dem digitalen HU-Adapter geprüft. 30.000 Aufzugsprüfungen erfolgten mit digitaler Unterstützung der App-basierten Anwendung Mobis. Die App wurde hausintern entwickelt und wird fortlaufend weiter an Kundenbedürfnisse angepasst. „Industrie-Roboter, selbstfahrende Autos oder die intelligente Strom- und Wasserversorgung müssen vor Cyber-Kriminellen geschützt sein“, betonte Dirk Stenkamp: „Bei TÜV NORD gehen wir bereits der Frage nach, ob selbstlernende Roboter auch nach zehn Jahren im Betrieb noch sicher sind. Neben der Künstlichen Intelligenz ist unser Wissen bei vielen weiteren Technologien gefragt.“
So hat TÜViT im Auftrag der Verbraucherzentrale zwei Sprachassistenzsysteme hinsichtlich Datenschutz, Datensparsamkeit und Datensicherheit technisch überprüft. TÜV NORD Greater China begleitet den Einsatz der Blockchain-Technologie im chinesischen Energiesektor. Mit der Übernahme von m. dudde hochfrequenztechnik hat TÜV NORD sein Portfolio in der Telekommunikation mit Blick auf den neuen Mobilfunkstandard 5G als künftiges Trägermedium für Industrie 4.0 und die Selbstvernetzung im Internet der Dinge erweitert.
„Immer öfter begegnen wir Sicherheitsschwachstellen bei digitalen Produkten. Öffentlichkeitswirksame Cyber-Attacken wie WannaCry und Petya zeigen dies ganz deutlich“, sagte Stenkamp. „Notwendig sind neutrale Prüfungen, damit sich die digitale Sicherheit wirksam verbessert. Wir fordern ein IT-Gütesiegel, von dem sowohl Unternehmen als auch Verbraucher profitieren. Ohne IT-Sicherheit gibt es keine Produktsicherheit. Dazu wird die TÜV NORD GROUP ihren Beitrag leisten.“
Digital Academy: Befähigungsprogramm für Beschäftigte erfolgreich gestartet
Mit der Digital Academy hat die TÜV NORD GROUP 2017 einen eigenen Weg beschritten, den Beschäftigten neue, digitale Kenntnisse zu vermitteln. „Die Digital Academy ist ein Befähigungsprogramm, um alle Mitarbeitenden in das digitale vernetzte Zeitalter mitzunehmen“, sagte Personalvorstand Harald Reutter. „Wir bilden Digital Experts aus, die bestehende Dienstleistungen digitalisieren und motivierend in ihren Unternehmensbereichen wirken.“ In einem nächsten Schritt wird das Programm über die TÜV NORD Akademie auch für Kunden nutzbar sein.
Mitarbeiterbefragung zeigt hohe Identifikation mit der TÜV NORD GROUP
Parallel zur guten wirtschaftlichen Entwicklung ist 2017 die Zahl der Beschäftigten gestiegen. Ende 2017 waren 10.539 Mitarbeitende in der TÜV NORD GROUP beschäftigt, das ist ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 367.
„Wir sind mitten in der digitalen Transformation. Entsprechend haben wir für den gesamten Konzern ein neues Leitbild entwickelt“, sagte Personalvorstand Harald Reutter. Kernbegriffe seien Kundenfokus, Sicherheit und Innovation. „In den Mittelpunkt des Leitbilds haben wir die Mitarbeitenden gestellt. Mit ihrem Wissen gestalten und sichern wir die Digitalisierung. Unsere Beschäftigten sind der Schlüssel zum Erfolg.“
Eine im November/Dezember 2017 durchgeführte Mitarbeiterbefragung vermittelt ein positives Stimmungsbild. 83 Prozent der teilnehmenden Mitarbeitenden gab an, ihre Arbeit bei der TÜV NORD GROUP gern zu machen. Harald Reutter: „Gegenüber der erfolgreichen ersten Befragung 2014 gab es nochmals deutliche Fortschritte. Besonders gut wurden Arbeitsklima, die eigene Motivation und die Zusammenarbeit am Arbeitsplatz bewertet. Verbesserungspotenziale werden zurzeit in den Teams besprochen und umgesetzt. Die Ergebnisse unterstreichen, dass die TÜV NORD GROUP ein sehr attraktiver Arbeitgeber ist.“
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Über die TÜV NORD GROUP
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