Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens eng begleitet, unterstützt und sorgfältig überwacht. Von der Recht-, Ordnungs- und Zweckmäßigkeit der Geschäftsführung hat der Aufsichtsrat sich überzeugt.
Der Vorstand berichtete dem Aufsichtsrat regelmäßig schriftlich und mündlich, zeitnah und umfassend über die allgemeine Lage des Konzerns, die aktuelle Geschäftsentwicklung und die Unternehmensplanung. Im Jahr 2022 trat der Aufsichtsrat am 29. März, 21. Juni, 27. September sowie 6. Dezember zu insgesamt vier turnusmäßigen Sitzungen zusammen, in denen der Vorstand eingehend über die jeweils aktuelle Lage des Konzerns und der bedeutenden Konzerngesellschaften berichtete. Im Januar 2022 fanden zudem zwei außerordentliche Sitzungen statt.
Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat in schriftlichen und mündlichen Berichten über die Ertragslage sowie die aktuelle Finanz- und Vermögenslage des Konzerns und über seine Einschätzung der Chancen und Risiken im weiteren Jahresverlauf. Sowohl die Auswirkungen der Corona-Pandemie als auch die direkten und indirekten Auswirkungen des Ukraine-Kriegs wurden dargestellt. Der Vorstand stellte dabei den Geschäftsverlauf in den Kontext der Unternehmensplanung, Abweichungen wurden im Einzelnen erläutert. Geschäftsvorgängen, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedurften, stimmte der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung und Beratung zu. Die Umstellung des Markenauftritts wurde ebenfalls vorgestellt und vom Aufsichtsrat positiv begleitet. Darüber hinaus ließ der Vorsitzende des Aufsichtsrats sich auch außerhalb der Sitzungen regelmäßig vom Vorsitzenden des Vorstands über aktuelle Themen informieren.
Zu Jahresbeginn 2022 fanden zwei außerordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats statt (5. und 18. Januar), in denen über ein Großprojekt der Tochtergesellschaft DMT GmbH & Co. KG beraten und – in der Sitzung am 18. Januar – die Zustimmung zu diesem Projekt erteilt wurde.
In der Sitzung am 21. Juni befasste sich der Aufsichtsrat unter anderem mit der Anteilsaufstockung der Beteiligung an UAB TÜVLITA sowie mit einem Neubauprojekt am Standort Essen im Rahmen des CTA-Modells. Beiden Vorhaben hat der Aufsichtsrat nach eingehender Beratung zugestimmt.
Die Sitzung am 27. September fand am Standort Hamburg statt. An diesem Tag ließ sich der Aufsichtsrat von der zuständigen Stabsfunktion der TÜV NORD AG zu Compliance, Governance und Reputationsschutz im TÜV NORD Konzern berichten. Er befasste sich außerdem mit der Strategie sowie den Beschlussvorschlägen für die am selben Tag stattfindende außerordentliche Hauptversammlung.
In der Sitzung am 6. Dezember hat der Aufsichtsrat das Budget 2023 erörtert und verabschiedet und nach eingehender Beratung seine Zustimmung zu einem Unternehmenskauf erklärt.
Zu Jahresbeginn 2023 fand darüber hinaus am 17. Januar eine weitere außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrats statt, in welcher der Aufsichtsrat nach eingehender Beratung der Veräußerung der TÜV NORD Bildung gGmbH zustimmte.
Der Aufsichtsrat tagte ganz überwiegend in Anwesenheit des Vorstands, beriet sich zu Themen wie der Vorstandsvergütung jedoch in Abwesenheit des Vorstands.
Zur Wahrnehmung seiner Aufgaben und zur Vorbereitung seiner Beratungen und Entscheidungen hat der Aufsichtsrat zwei Ausschüsse eingerichtet, die die Arbeit im Plenum effektiv unterstützen.
Das Präsidium / der Personalausschuss hielt im Berichtsjahr fünf Sitzungen ab, bei Bedarf erfolgten zusätzlich telefonische Abstimmungsgespräche. Die Sitzungen fanden teilweise in Präsenz, teilweise als Videokonferenz statt. Schwerpunkte der Beratungen waren die Vorbereitungen der Plenumssitzungen sowie die Vorbereitung der Personal- und Vergütungsentscheidungen des Aufsichtsrats. Soweit erforderlich, wurden dem Aufsichtsrat Empfehlungen zur Beschlussfassung gegeben.
Der Finanzausschuss hielt im Jahr 2022 insgesamt vier Sitzungen im Vorfeld der Aufsichtsratssitzungen ab und befasste sich insbesondere mit dem Konzern- und dem Jahresabschluss, der Entwicklung der Ergebnisse, dem Risiko- und Chancenmanagement sowie den Auswirkungen der Pandemie und den direkten und indirekten Folgen des Ukraine-Kriegs. In der Sitzung am 29. November befasste sich der Finanzausschuss mit der Planung für das Geschäftsjahr 2023. Der Vorsitzende des Finanzausschusses hat in der jeweils folgenden Aufsichtsratssitzung über die wesentlichen Erkenntnisse aus der Beratung des Finanzausschusses berichtet.
Die von der Hauptversammlung am 29. März 2022 zum Abschlussprüfer bestellte BDO AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Essen, hat den vom Vorstand zum 31. Dezember 2022 aufgestellten Jahresabschluss der TÜV NORD AG sowie den Konzernabschluss einschließlich der dazugehörigen Berichte über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns geprüft. Der Abschlussprüfer erteilte einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Der Abschlussprüfer hat festgestellt, dass der Vorstand ein angemessenes Informations- und Überwachungssystem eingerichtet hat, das in seiner Konzeption und Handhabung geeignet ist, den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen.
Die Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte für das Geschäftsjahr 2022 wurden in der Sitzung des Finanzausschusses am 21. März 2023 und in der Sitzung des Aufsichtsrats am 28. März 2023 umfassend diskutiert. Vorstand und Abschlussprüfer waren bei den Beratungen des Jahres- und Konzernabschlusses anwesend. Der Abschlussprüfer berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und informierte über seine Feststellungen zum internen Kontrollsystem und Risikomanagement. Darüber hinaus stand er Finanzausschuss und Aufsichtsrat für ergänzende Auskünfte zur Verfügung.
Der Aufsichtsrat hat sich auf der Grundlage seiner eigenen Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses und der Lageberichte sowie auf der Grundlage des Berichts und der Empfehlung des Finanzausschusses dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer angeschlossen. Einwendungen waren nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss festgestellt sowie den Konzernabschluss gebilligt.
Frau Ursula Jedberg schied zum 30. Juni 2022 aus dem Aufsichtsrat aus. Ihr folgte Frau Dr. Dagmar Hildebrandt als gewähltes Ersatzmitglied. Zum 15. September 2022 legte Herr Carsten Kohn sein Mandat aus gesundheitlichen Gründen nieder. Ihm folgte Herr Sven Schröder zum 21. November 2022 im Wege der gerichtlichen Bestellung. Der Aufsichtsratsvorsitzende hat die engagierte Arbeit von Frau Jedberg und Herrn Kohn im Aufsichtsrat gewürdigt und sich im Namen des Gremiums für die konstruktive und langjährige Zusammenarbeit bedankt.
Der Aufsichtsrat hat als Nachfolger von Herrn Kohn im Finanzausschuss Herrn Roland Rudolph gewählt.
Der Aufsichtsrat dankt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der TÜV NORD GROUP weltweit, den Unternehmensleitungen, dem Vorstand und der Konzerngeschäftsleitung sowie den Arbeitnehmervertretungen für die geleistete Arbeit und ihren engagierten Einsatz in diesem herausfordernden Jahr 2022.
Der Aufsichtsrat
Thomas Biedermann
Vorsitzender
Hannover, im März 2023